Heute gab es Mumu

Erstellt von Max |

Der 15.8.17 ist ein besonderer Tag gewesen, denn es gab Mumu, das traditionelle Gericht der Nuiginis. Wir sind um früh aufgestanden, um nach dem Frühstück alles vorzubereiten: zuerst wird ein Loch gegraben, in das Feuerholz gelegt wird. Danach wird mit einer Plastiktüte Feuer entfacht und wenn das Feuer heiß genug ist, werden Steine darauf gelegt.

Danach alberten wir mit dem pikininis herum und bemalten unsere Gesichter mit der Frucht des paint diwai. Nach einer Runde Volleyball kam Martins Familie, Regina, seine Frau und seine beiden Söhne Matthias und Andreas, die dem mumu beiwohnten. Olgeta manmeri na pikinini halfen anschließend beim schälen der Kochbananen und Süßkartoffeln. Die Bananas wurden mit tombuna knaif geschnitten, welche aus bambussplittern und sonst nichts bestehen.

Anschließend wurde ein Schwein getötet und enthaart. Anschließend auf dem Boden, wie alles andere auf zerschnitten und vorbeireitet.
Pastaim mipela i bungim president na vice president na pasta na femili bilong martin und zusammen aßen wir, die für uns und Martins Familie zubereiteten tapiokcake, der lecker aber hevi tru waren.

Wir wurden damit richtig begrüßt und darauf folgte schon das rausim mumu: wenn die Steine heiß sind werden die Bananen und die Süßkartoffeln mit dem Gemüse und dem Schweinefleisch darauf gelegt. Danach wird das ganze mit Bananenblättern zugedeckt und eine Schicht Plastiktüten kommt darauf. Bevor das ganze jedoch ein gebuddelt wird, wird Wasser darauf gegossen damit sich Dampf entwickelt und das ganze Mumu gegart wird.

Die Zubereitung von MUMU

ein traditionelles Gericht an besonderen Tagen

Nach ein paar Stunden kann man es dann essen. Beim verteilen des minus wird penibel darauf geachtet, dass jeder seinen gerechten Teil bekommt und es wird auch genau so angenommen, alle Kinder, alle Frauen, alle Männer, egal ob aus Deutschland oder aus Neuguinea sitzen zusammen auf dem Boden, essen vom Boden, sind glücklich dabei und freuen sich. Genau so ging es uns.

Es war eine riesige Ehre einem solchen Ereignis beiwohnen zu können. Nicht viele Menschen haben die Möglichkeit zu erleben.

Am Abend fand noch ein Gottesdienst statt, natürlich später als ausgemacht, wie so gut wie immer in PNG, der so schön war wie ich es noch nie erlebt habe. Alle waren zusammen in einem Raum versammelt: die Dekoration bestand aus nichts weiteren als einem Tisch auf dem ein Kreuz und zwei Blumensträuße waren, alle außer der Präsident saßen auf dem Boden . Es wurde viel gesungen und der Gesang war unglaublich schön und berührend, er ging direkt ins Herz oder wie man hier sagen würde long bel! Die Predigt vom Pasta wurde mit solchem Enthusiasmus und Elan vorgetragen, wie ich es noch nie erlebt habe, auch wenn ich den Text nicht ganz verstand, habe ich es gefühlt. Anschließend mussten wir vier uns auch noch vor den ples vorstellen und man hat gemerkt dass das Pidgin eigentlich von Stunde zu Stunde besser wird na mi amamas tru!
Nach dem Gottesdienst blieben wir noch eine Weile und machten mit drei Einheimischen unseren Alters Musik. Es war, wie so vieles hier, einfach unglaublich. Obwohl wir eigentlich ganz andere Menschen sind, als die Leute, die hier leben, merkt man in solchen Momenten was einen verbindet!

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