Ein erster kleiner Bericht

Wir sind angekommen! Ich schreibe dies um 4:15 Uhr, in einem Bett im Ples Asoroka in dem District Goroka liegend, mit dem Wissen das ich mich im Hochland von Papua-Neuguinea befinde, 13500km von der Heimat entfernt. Nichts desto trotz bin ich sehr glücklich mit den anderen drei Freiwilligen, Olf, Joram und Lukas, meinen Freunden, hier zu sein.

Am Freitag den 11.8.17 sind wir in München um 20:00 Uhr ins Flugzeug gestiegen, nachdem ich noch einen Tag mit meiner Familie in besagter Stadt verbracht habe, in der wir unsere letzten gemeinsamen Momente verbrachten. Der Abschied war schwierig, doch wir haben es gemeistert und das Abenteuer ging los! Wir flogen zuerst nach Frankfurt und anschließend im Airbus A380 nach Singapur. Der Flug war anstrengen, lang, eng und lang aber das Essen war ausgezeichnet!
In Singapur angekommen waren wir alle extrem geflashed und euphorisch, da wir so einen Flughafen noch nie gesehen hatten! Als wir uns um das Gepäck und Bordkarten für den Flug nach Port Moresby gekümmert hatten, schauten wir uns etwas um, Joram und Olf wollten aber dann schon zum Gate, so liefen Lukas und ich etwas herum und aßen anschließend ausgezeichnetes Hühnchen mit Reis und liefen auch mal nach draußen wo uns prompt eine Wand aus 28 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit ins Gesicht schlug.

Um 20:00 begann der Flug nach Port Moresby mit Nuigini Airlines, einen Tag nachdem wir gestartet waren. Angekommen in Port Moresby, nach einer wesentlich entspannteren Reise, als noch zuvor nach Singapur, waren wir unglaublich froh in PNG zu sein, war aber durch die Tatsache das wir 2:30h nicht abgeholt wurden, etwas abgeschwächt wurde. Wir waren nun mit Lorenz unterwegs und nach Gepäckaufnahme für den Flug nach Goroka besorgten wir uns SIM-Karten und waren wieder mit dem Rest der Welt verbunden.

Des weiteren machten wir später eine Kleine Rundfahrt durch die Hauptstadt, bei der wir alle begriffen warum jeder Port Moresby hasst! Die Armut, die extreme Armut, der Müll und das Leben der Menschen am Existensminimum war absolut offensichtlich. Slums, Menschen die in Zelten leben, unzählige alte Autokarossarien und Dreck an den Straßenrändern sind nur ein paar Beispiele. Auf der anderen Seite wird überall in der Stadt gebaut und auch extremer Reichtum war klar erkennbar, mit im auch die weit geöffnete Schere zwischen Ober- und Unterschicht. So hatte ich mir Papua Neuguinea nicht vorgestellt aber das ist es glücklicherweise auch nicht.

Nachdem wir noch gut gegessen hatten, stiegen wir in den Flieger aber nicht über ein Gate, nein, wir liefen über das Rollfeld in die Maschine hinein. Ein unglaubliches Erlebnis für uns! Während des Fluges hätte man einen unglaublichen Ausblick über PNG gehabt, doch ich war unglaublich kaputt von der Reise uns schlief öfter ein.

In Goroka angekommen erwartete uns Martin und Dominik, mit denen wir in die "Stadt" fuhren und im Haus der Stadlers unsere erste traditionelle Mahlzeit mit Kaukau, Kumu, Kochbananen, Popo und Sugarfruit zu uns nahmen, die einfach nur ausgezeichnet lecker war! Gestärkt fuhren wir nach Asoroka, einem kleinen Dorf(ples) außerhalb von Goroka.

Es ist nicht gelogen oder übertrieben zu sagen: das war die spannendste, lustigste und interessanteste Autofahrt meines Lebens!
Die Straße war nicht mehr als eine Aneinanderreihung von immens großen Schlaglöchern, was eine Achterbahnfahrt verglichen mit unserer eher langweilig gemacht hätte. Als wir am riesigen Markt vorbeigefahren sind, musste ich staunen, denn so viel Müll habe ich lange nicht gesehen, überall brennen kleine Feuer und Schweine wühlen im Dreck. Auf der weiteren Fahrt sieht man immer wieder Feuer, die die Einheimischen entfachen. Außerdem wird man von jeden Menschen begrüßt an dem man vorbei kommt und es kommen viele Menschen vorbei.

Nach und während dieser Fahrt durch Goroka war ich sehr glücklich, denn so hatte ich es mir vorgestellt. Obwohl es an der ein oder anderen Ecke fehlt, bei weitem nicht alles gut läuft und sehr dreckig ist, ist es unglaublich schön hier und die Menschen sind sehr freundlich und offenherzig genauso wie ich es mir vorgestellt habe.
Im ples angekommen, hatte ich auch das Gefühl richtig in Papua zu sein. Wir konnten dann erstmals richtig barfuß laufen und sahen die Menschen so, wie Sie traditionell leben.

-2sek nach dem anmachen der Dusche hab ich mich gefragt: "hast du ernsthaft geglaubt das es warmes Wasser gibt?"- ich musste lachen und war froh hier zu sein, dachte mir aber auch, dass sich in meinem Leben in den nächsten Monaten viel auf den Kopf stellen wird.

Es ist jetzt fast halb sechs, der Hahn hat schon 2 mal gekräht und ich versuche noch eine Stunde zu schlafen. Für heute heißt es also: gutpela nait olgeta na lukim yupela long monin!

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Fruehstueck.jpeg
Frühstück im Paradies, frisch aus dem Garten :)
Spinne.jpeg
So groß wie meine Hand ✋